Förderprogramme Altbausanierung

 

Fördermöglichkeiten, wenn Sie im ländlichen Raum die Altbausanierung zur Schaffung von Wohnraum nutzen möchten.

Alte Scheunen und historische Gebäude in ländlichen Regionen wie dem Kreis Bernkastel-Wittlich bergen ein enormes Potenzial: Sie sind nicht nur Zeugen vergangener Zeiten, sondern können mit kluger Planung und moderner Technik in wertvollen Wohn- oder Nutzraum verwandelt werden. Was viele Bauherren nicht wissen: Mit einer strategischen Kombination verschiedener Förderprogramme lassen sich erhebliche Kosten sparen und gleichzeitig nachhaltige Standards umsetzen.

 

Die drei Säulen der Förderstrategie: KfW, ISB und Dorferneuerung

1. KfW-Förderungen: Fokus auf Energieeffizienz

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet über die "Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)" umfangreiche Zuschüsse und Kredite. Bauherren können hier von folgenden Programmen profitieren:

  • Effizienzhaus-Standard: Zuschüsse von bis zu 45% für energetische Sanierungen, die den Effizienzhausstandard 55, 40 oder 40 Plus erreichen.

  • Einzelmaßnahmen: Zuschüsse bis zu 50% für Maßnahmen wie Dämmung, Fenstererneuerung, Heizungsmodernisierung oder Photovoltaikanlagen.

Die KfW ist die ideale Wahl für alle energetischen Maßnahmen. Sie hilft, langfristig Energiekosten zu sparen und das Gebäude auf modernste Standards zu bringen.

2. ISB-Förderung: Finanzierung für Wohnraumschaffung

Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) unterstützt Projekte, die Wohnraum schaffen oder bestehende Gebäude umnutzen. Typische Anwendungsfälle sind:

  • Ausbau und Umnutzung alter Scheunen zu Wohnraum.

  • Barrierefreie Gestaltung von Wohnungen.

  • Finanzierung von Erschließungskosten oder infrastrukturellen Maßnahmen.

Die ISB bietet zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse. Sie eignet sich besonders für bauliche Maßnahmen, die nicht direkt auf Energieeffizienz abzielen, wie Trockenbau, Bodenbeläge oder Leitungsanschlüsse.

3. Dorferneuerungsprogramme: Historisches bewahren

Die Dorferneuerungsprogramme der Kreise richten sich speziell an Bauherren, die den Charme und die Identität ihrer Region erhalten wollen. Hier werden Maßnahmen gefördert wie:

  • Fassadengestaltung und Verwendung regionaltypischer Materialien (z. B. Schiefer oder Naturstein).

  • Gestaltung von Außenanlagen, Höfen oder Zugängen.

  • Umnutzung historischer Gebäude mit Rücksicht auf das Ortsbild.

Die Zuschusshöhe liegt, z.B. im Kreis Bernkastel-Wittlich bei 30-40% der förderfähigen Kosten, was besonders attraktiv für ästhetische und regionale Aspekte ist.

 

Warum eine kluge Gewerke-Zuordnung entscheidend ist

Damit Sie die Förderungen optimal ausschöpfen können, ist es wichtig, die geplanten Maßnahmen strategisch den jeweiligen Programmen zuzuordnen:

  • KfW – energetische Maßnahmen: Dämmung, Fenster, Heizung, Photovoltaik.

  • ISB – bauliche Maßnahmen: Trockenbau, Innenausbau, Erschließung.

  • Dorferneuerung – gestalterische Maßnahmen: Fassaden, Hofgestaltung, regionale Materialien.

Eine Doppelförderung derselben Maßnahme ist nicht erlaubt, daher sollten die Projekte sauber getrennt dokumentiert werden.

 

Warum ein Architekt hilfreich ist

Die Vielzahl der Förderprogramme macht es für Laien schwer, den Überblick zu behalten. Zudem muss man erst einmal ein realistisches Umbaukonzept haben, um darauf die Finanzierung inkl. der Fördermöglichkeiten zu entwickeln.

  • Realisierungskonzept: Der Architekt entwickelt ein Umbaukonzept inkl. gewerkebezogenen Kostenplan. Die strategische Zuordnung der Kosten nach Förderfähigkeit in Abhängigkeit der Umbauziele (z.B. energetische Sanierung)

  • Förderstrategie: Der Architekt kennt die Anforderungen der Programme und sorgt dafür, dass Ihr Projekt alle Kriterien erfüllt.

  • Planung und Beantragung: Er hilft, ggf. in Kooperation mit dem Energieberater, die Anträge korrekt zu stellen und die maximale Förderung zu erhalten.Fazit: Nutzen Sie das Potenzial Ihrer Scheune

Der Umbau alter Scheunen und historischer Gebäude ist nicht nur ein Beitrag zur Erhaltung unserer Kulturlandschaft, sondern auch eine lohnende Investition. Mit der richtigen Förderstrategie können Sie erhebliche Kosten sparen und nachhaltigen Wohnraum schaffen. Ganz wichtig: Erst alle Förderungen beantragen, bevor die Realisierung angegangen wird.

 

David Krämer

Architekt und

Immobilienökonom

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